Gut zu wissen

Was macht eigentlich ein Sanitätshaus?

Von krummen und schiefen Zehen

Erkrankungen- und Behandlungsformen am Vorfuß

Ohne unsere Zehen könnten wir uns nur schwer fortbewegen. Trotzdem muten wir ihnen in falschem Schuhwerk vieles zu. Heute gehören Fehlstellungen des Vorfußes deshalb zu den „vermeidbaren“ aber dennoch häufigen Erkrankungen.

Ob in Sandalen oder als Blickfang in einem modischen Highheel – unsere Zehen sind weit mehr als der vordere Teil unserer Füße. In ihnen befinden sich Nervenenden, die uns dabei helfen, das Gleichgewicht zu halten und das Gewicht unserer Körper zu tragen. Der große Zeh ist gar die wichtigste Antriebsfeder für die Bewegungsabläufe unserer Füße. Zusammen mit dem Mittelfußknochen bilden die fünf Zehenknochen den sogenannten Vorfuß. Er erstreckt sich bis zu den sogenannten LIsfranc-Gelenken, die den Mittelfußknochen mit der Fußwurzel im Mittelfuß verbinden.

Krumm und schief und Schmerzen noch dazu

Aus ihrer Funktion ergibt sich für unsere Zehen vielfach eine erhebliche Belastung, die wir durch unpassendes Schuhwerk oftmals noch verstärken. Obwohl Experten von einer genetischen Veranlagung ausgehen, ist der Hallux valgus, auch als „Schiefzehe“ oder „Ballenfuß“ bekannt, ist eine der häufigsten, zivilisatorisch bedingten Fehlbildungen der Zehen, die in erster Linie durch zu enges Schuhwerk und hohe Absätze entstehen. Sie betrifft vorrangig Frauen ab 40, tritt aber auch bei Männern und Jugendlichen auf. Untersuchungen gehen davon aus, dass zwei bis vier Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Die exakten Gründe sind bis heute nicht klar identifiziert, sicher ist jedoch, dass es zuerst zu einer Einwärtsdrehung der Großzehe kommt, die wiederum zu einem Ungleichgewicht zwischen den an- und abspreizenden Sehnen – der Beuge- und Strecksehne – dieser Zehe führt. Auf diese Weise führt reine Biomechanik – ausgelöst durch normale Bewegung – zu einer stetigen Verschlimmerung.

Im Unterschied zum Hallux valgus handelt es sich beim „Hallux rigidus“ um eine schmerzhafte Einsteifung des Großzehengrundgelenks, die dort durch eine Arthrose entstehen kann.

Auch unsere zweiten bis vierten Zehen können von Fehlstellungen betroffen sein. Diese Fehlstellungen werden „Hammer- bzw. Krallenzeh“, Digitus malleus, genannt. Ein Krallenzehn entsteht, wenn ein Zeh im Grundgelenk überstreckt und zugleich im Mittel- und Endgelenk gebeugt ist, während beim Hammerzeh nur das Endgelenk maximal gebeugt ist. Ähnlich wie beim Hallux valgus bilden zu enge Schuhe mit zu hohen Absätzen die häufigsten Auslöser für diese Beschwerden. Hinzu kommen andere Fehlstellungen der Füße, wie Spreiz-, Platt- oder Knickfuß, und neurologische Erkrankungen oder Unfälle. Hammer- und Krallenzeh treten dabei häufig in Kombination mit einem Hallus valgus auf.

Schmerzen lindern und Fehlstellung mindern

Der Hallux valgus lässt sich mit einer Reihe von nicht-operativen Methoden behandeln, die von Einlagen über Physiotherapie und Zwischenzehenpolster bis hin zu Schienenbehandlungen reichen. Allen gleich ist, dass sie wenig Möglichkeiten bieten, den Hallux valgus zu heilen. Sie erreichen in erster Linie ein Aufhalten der Verschlimmerung. So nützen beispielsweise die eher unbequemen Schienen nur dann, wenn sie Tag und Nacht getragen werden

Auch der Bewegungsschmerz des versteiften Großzehengrundgelenks bei einem Hallux rigidus lässt sich mit orthopädischen Schuhen behandeln. Dazu erfolgt eine Bettung des Großzehballens und eine Versteifung an der Einlage, die sogenannte Rigidusrolle. Für eine verbesserte Wirkung sollte dies mit physikalischen Maßnahmen, wie mobilisierender Physiotherapie, Intoprothesen oder Kaltplasma und einer medikamentösen Therapie verknüpft werden.

Lässt sich mit orthopädieschuhtechnischen und anderen konservativen Therapiemaßnahmen dauerhaft keine Linderung vorhandener Schmerzen erreichen, empfehlen Mediziner eine Operation. Hier gilt die aus dem angloamerikanischen Raum stammende Devise: „No pain, no surgery.“ Damit ist gemeint, dass eine Operation tatsächlich dann Sinn macht, wenn Schmerzen nicht nur in High Heels, sondern beim Tragen normalen Schuhwerks auftreten.

Mit den Mitteln der modernen Medizin ist es heute möglich, Zehenfehlstellungen und -einsteifungen erfolgreich zu behandeln. Welches Operationsverfahren hier sinnvoll ist, das ergibt sich aus einer individuellen Diagnose der vorliegenden Ausprägung der Zehenfehlstellung, des Winkels der Fußknochen zueinander und des Ausmaßes einer eventuellen Arthrose. Hier stellen wir Ihnen einen Ausschnitt aus den möglichen Techniken vor.

Hallux valgus – Gelenke erhalten

Im Fokus der klassischen Operationsmethodik steht stets der Erhalt der betroffenen Gelenke. Dazu wird die vorliegende Fehlstellung begradigt, indem beispielsweise der Knochen durchtrennt und gerichtet wird. Je nach individueller Diagnose erfolgt dies bei der sognannten Chevron-Osteotomie am Mittelfußköpfchen oder am Mittelfußschaft als Scarf- oder Basis-Osteotomie. Um die Knochen sicher zu fixieren, werden Titanschrauben eingesetzt, die zugleich eine Teilbelastung im orthopädischen Vorfußentlastungsschuh gewährleisten. Der Vorteil des hochwertigen Materials ist, dass diese Schrauben in der Regel nach der Operation nicht entfernt werden müssen. . Bei schweren Deformitäten der Zehen und einer Instabilität im Mittelfuß wird der Korrektureingriff näher an der Ferse durchgeführt. Dabei wird am ersten Mittelfußgelenk eine Stabilisierung in Form einer Platte mit Zugschraube eingesetzt. Für gewöhnlich wird bei diesen Operationsverfahren auch die verkürzte Sehne mittels eines sogenannten „lateralen Release“ verlängert, die den Zeh in die Fehlstellung gezogen hat.

Ist im Anschluss noch eine Fehlstellung am Großzehengrundglied vorhanden, kann die Chevron-Osteotomie durch eine sogenannte Akin-Osteotomie ergänzt werden, um eine vollkommen gerade Großzehenstellung zu erreichen.

Hallux rigidus – wenn das Gelenk steif wird

Eine leichte Arthrose mit geringer Einsteifung der Großzehe – dem Hallux rigidus – kann zu schmerzhaften Druckstellen führen, die mittels einer sogenannte Cheilektomie behandelt werden kann. Dabei werden die für die Beschwerden verantwortlichen Knochenanbauten, die Osteophyten, abgetragen. Um das betroffene Gelenk zu erhalten, kann eine zusätzliche Korrektur-Osteotomie des Mittelfußköpfchens oder des Basisgliedes sinnvoll sein.

Für aktive Menschen mit starker Arthrose ist alternativ eine Versteifung, eine Arthrodese, des verschlissenen Großzehengrundgelenkes in Funktionsstellung die beste Methode. Ihre Resultate sind so gut, dass in der Regel fast alle Sportarten nach Ausheilung der Operation weiter betrieben werden können.

Therapie bei Hammer- und Krallenzeh

Bei Fehlstellungen der Kleinzehen, dem Digitus malleus, kommt ein abgestuftes Verfahren, eine sequentielle Therapie, zum Einsatz. Dabei geht es darum, den betroffenen Zeh mit der Operation in eine spannungsfreie und korrekte Stellung zu bringen.

Ist die Fehlstellung noch beweglich, kann bereits eine Sehnenverlängerung für einen Therapieerfolg ausreichen. Ist sie bereits steif, wird in einer OP nach der Hohmann-Methode ein Teil des knöchernen Grundgliedes entfernt. Bei der sogenannten Weil-Osteotomie wird wiederum der häufig verlängerte Mittelfußknochen verkürzt, um die erwünschte Druckentlastung auf die betroffenen Zehen zu erreichen.

Modern und minimal-invasiv

Im Zuge der Weiterentwicklung der modernen Medizin werden konstant neue, innovative Techniken entwickelt, um Eingriffe für Patienten so schonend wie möglich zu gestalten. Das gilt insbesondere auch für die Fußchirurgie, für die es bei passenden Voraussetzungen inzwischen eine Reihe von neuartigen OP-Verfahren als Alternative zu klassischen Methoden gibt.

So ermöglicht die DMMO (Minimalinvasive Distale Metaphysäre Metatarsaleosteotomie) bei der Behandlung von Hammer- und Krallenzehen eine Druckentlastung zu erreichen, in dem das Mittelfußköpfchen nur leicht verkürzt und angehoben wird. Dieser Eingriff kann bereits über einen oder mehrere kleine Hautschnitte umgesetzt werden und bietet so eine schonende Alternative zur Weil-Osteotomie.

Die MIS, eine Korrektur-Osteotomie des sogenannten Schneiderballens, des Digitus quintus varus, setzt auf eine ähnliche Vorgehensweise. Bei einer Stichinzision wird das Mittelfußköpfchen zum Mittelfuß hin verschoben, wodurch sich der Fuß verschmälert. Anschließend werden die Kleinzehen durch eine spezielle Verbandstechnik in die richtige Position gebracht.

Auch die minimal-invasive Cheilektomie zählt zu den besonders schonenden, modernen Verfahren. Hier werden schmerzhafte Druckstellen behandelt, die bei einem Hallux rigidus durch große Knochenanbauten, die Exostosen, entstehen können.

Auch wenn es möglicherweise genetische Anfälligkeiten für die beschriebenen Erkrankungen gibt  - wer sich die Unannehmlichkeiten eines Hallux valgus oder anderer Vorfuß-Erkrankungen ersparen will, sollte vor allem darauf achten, seinen Füßen nur sehr begrenzt zu enges Schuhwerk mit zu hohen Absätzen zuzumuten.

L.A.S.A.R. Posture

Hilfsmittel sind heute hoch komplexe technische Meisterwerke. Wichtige Voraussetzung für eine reibungslose Versorgung ist deshalb äußerste Präzision. Die Messtechnik L.A.S.A.R. Posture ermöglicht Stinus Orthopädie eine genaue digitale Statikanalyse und kann den Aufbau von Einlagen, Orthesen und Prothesen direkt am Patienten überprüfen.

Messtechnik L.A.S.A.R. Posture

Bei der Messtechnik L.A.S.A.R. Posture wird durch die so genannte Kistler Druckmessplatte ein Laserstrahl gesteuert, der in Realzeit auf Bein- und Körperachsen wirkende Vektorkräfte darstellt. So wird die Position der Körperschwerpunktlinie einer stehenden Person schnell und exakt ermittelt. Vor allem die Wirkung orthopädischer Heil- und Hilfsmittel können optimal kontrolliert und dokumentiert werden. Angewendet in Orthopädie- und Orthopädieschuhtechnik, Physiotherapie und Rehabilitation, setzt die Technologie Standards in der orthopädietechnischen Versorgung von Patienten.

Von Otto Bock zunächst für den Beinprothesenaufbau entwickelt, bewährt sich diese innovative Messtechnik, um direkt am Patienten und unter Belastung Körperstatik und Beinachsen zu bewerten und individuell zu optimieren. Änderungen der Körperstatik, z.B. durch Einlagengestaltung, Beinlängenausgleich oder Schuhzurichtung werden unmittelbar nachvollziehbar. Für Betroffene bedeutet dies einen enormen Fortschritt in der Versorgung und einen wichtigen Schritt zu mehr Mobilität.

Einlagen

Orthopädische Einlagen 

Bei der nicht operativen Therapie des Fußes ist die Einlagenversorgung eine sehr wichtige Therapieform. Wir wissen inzwischen, dass Einlagen nicht nur „ruhigstellen“, sondern aktivierend wirken und durch die Einwirkung von Vektorkräften achsverändernd sind. Durch die Unterstützung spezieller Bewirke am Fuß kann im Sinne einer sensomotorischen Therapie eine Hemmung oder Aktivierung verschiedener Muskelgruppen erreicht werden. 

 

Definition 

Einlagen sind funktionelle Orthesen zur Stützung, Bettung oder Korrektur von Fußdeformitäten, speziell zur Entlastung oder Lastumverteilung der Fußweichteile. Sie werden aus Kork, Leder, thermoplastischen Kunststoffen oder Faserverbundwerkstoffen, wie z.B. carbonbasierten Kunststoffen gefertigt. 

Grundsätzlich lassen sich Einlagen in die 4 Wirkungsweisen unterteilen:

  • stützen
  • betten
  • korrigieren
  • und aktivieren

Prinzipiell steht heutzutage nicht mehr die Materialkombination oder der ärztlichen Verordnung im Vordergrund, sondern das gewünschte Therapieziel. 

 

Anamnese / Abdruck / Abformung

Jede Versorgung beginnt mit der Anamnese. Orthopädietechniker und – schuhtechniker ergänzen die Anamnese mit einem Fußabdruck, der Überprüfung vorhandener Versorgungen sowie der Auswertung der vorhandenen Schuhe und Alteinlagen (z.B. Schweißspur, Schuhsohlenabrieb). Getragene Schuhe geben viele Informationen über die Vorgeschichte, die Dauerbelastung, vorhandene Druckstellen, statische Überlastungen sowie über Auffälligkeiten in der Schrittabwicklung. Schuhlänge, -breite und -volumen sowie das Therapieziel beeinflussen die Materialauswahl für die zu fertigenden Einlagen. 

Trittspur, Trittschaum und Fußscan sind Standardabformverfahren. Gipsabdrücke sind nur noch selten erforderlich. Jeder Handwerker setzt die Abformtechniken entsprechend Indikation sowie persönlicher Erfahrungen isoliert oder kombiniert ein. Bewegungsanalysen und Druckverteilungsmessungen können beispielsweise bei komplexeren Fehlbelastungen oder bei Neuropathien zusätzliche Informationen liefern. 

 

Materialauswahl und Fertigungstechnik 

Neben den klassischen Materialkombinationen aus Kunststoff-Leder, Kork-Leder oder Weichschaum haben sich geschäumte und gefräste Einlagen am Markt etabliert. Einlagen aus dem 3D-Drucker haben inzwischen zur Marktreife gefunden. 

Langsohlige Einlagenversorgungen sind inzwischen zum Standard geworden, da sie im Schuh nicht verrutschen, keine drückenden Materialübergänge haben und besser Polsterungen eingearbeitet werden können. 

Für Patienten, die mehr Zehenfreiheit wünschen, kann die Einlage nach wie vor halb- oder dreiviertelsohlig ausgeführt werden. Im unmittelbaren Hautkontakt werden ausschließlich auf Hautverträglichkeit geprüfte Materialien verwendet. Neben Lederdecksohlen haben abwaschbare Kunststoffe, eine Vlies-Decke für Sport- und Wandereinlagen, Alcantara bei Weichpolstereinlagen oder textile Materialien für Allergiker etabliert. 

 

Prinzipielle Gestaltungskriterien bei Einlagen 

Prinzipiell wichtig ist die Adressierung der anatomischen Strukturen wie Unterstützung im Bereich des Sustentaculum Tali/ Taluskopf- Bereiches, die laterale Anstützung im Soft-Spot Calcaneo cubonidal, eine Polsterung und Aussparung der prominenten Bereich wie die Basis des MFK -5- Kopfes, sowie eine Konkavität medial distal um das Muskelspiel des M. Abduktor hallucis nicht zu stören. Die Möglichkeit zum Einbau von stützenden Elementen wie einer Pelotte oder retrocapitaler Stufe muss gegeben sein, ebenso wie der Einbau von Polsterung. All dies lässt sich am besten erreichen, indem die Einlagen mittels verschiedener sogenannter Shore Härten, der Weichschaum Materialien, in „Sandwich Technik“ gebaut werden. Um einen guten Abschluss mit dem Schuh zu gewährleisten, sind Einlagen in Halbschalenform oder Schalenformen sicherlich sehr zu empfehlen. 

 

Stützende Einlagen 

Ausführungsbeschreibung: 

Unterstützung der Längs- und bei Bedarf Querwölbung des Fußes, selbsttragendes, formstabiles und anpassbares Material für den Einlagenkörper aus z.B. PE, PU, FVW Schweißaufsaugende und -abführende, rutschhemmende Schicht zwischen dem Einlagenkörper und dem Fuß als Deckschicht Ziel: Erhaltung der physiologischen Fußform auch bei Fußbelastung 

Wichtig: Unterstützung des medialen Längsgewölbe im Bereich des sustentaculum tali und des lateralen Längsgewölbes im Bereich calcaneocuboid mit guter Fersenführung.

 

Indikationen 

Knick-Senkfuß schlaff (mit Belastungsbeschwerden) 

Knick-Senk-Spreizfuß (mit Belastungsbeschwerden- hier ggf. Pelotte/ retrocapitale Stufe indiziert

Spreizfuß mit Hallux valgus (mit Belastungsbeschwerden) 

Hallux rigidus mit Spreizfußbeschwerden 

statischen Fußbeschwerden nach Frakturruhigstellung u.a. 

Senk-Spreizfuß mit Hammer- oder Krallenzehen 

 

Bettungseinlagen / Weichpolsterbettungseinlagen 

Bei Bettungseinlagen können elastische Bettungseinlagen und Weichpolsterbettungseinlagen in der Besprechung zusammengefasst werden. Sie bestehen aus elastischem, rückstellfähigem, leicht dämpfendem Grundmaterial als Trägerschicht, einer Stabilisierung und einer Deckschicht. Teilweise ist die sog. Sandwich-Technik mit mehreren anatomisch angepassten Polsterschichten sinnvoll. Die Indikationen der beiden Varianten sind identisch. Eine Entlastung bestimmter überlasteter Areale (Knochen, Bänder, Exostosen) wird durch eine Druckumverteilung und/oder weichpolsternde Bettung reduziert. Hierzu bedarf es normalerweise auch einer Anstützung als der Kombination von stützenden und bettenden Elementen.

Therapieziel: Druckumverteilung zur Entlastung überlasteter Areale (Knochen, Bänder, Exostosen) 

Indikation 

Einlagenversorgung im Erwachsenenalter, wenn eine Bettung mit gleichmäßiger und breitflächiger Lastumverteilung mit bei Bedarf stützenden Elementen (ohne komplette Korrektur des Fußes) angestrebt wird. 

Knick-Senk-Spreizfuß (teilflexibel/rigide)

Hallux rigidus mit Spreizfußbeschwerden

Hohlfuß (flexibel)

Rheumatischer Fuß teilflexible und kontrakte mit Spreizfuß

Angio-neuropathischen Fußveränderungen in Kombination mit anderen Fußdeformitäten

 

Ausführung 

langsohlige Einlagen in Sandwichbauweise: mit weichbettendem und formstabilen Trägermaterial aus Schäumen unterschiedlicher Härtegrade, Bezugsschicht zum Fuß hin. Die Trägerschäume sollen selbststabilisierend sein oder sie werden mit einer Verstärkungsschicht stabilisiert. Ein 3 D Abdruck ist sinnvoll 

 

Stützende, korrigierende/entlastende Schaleneinlagen 

fest/ verformbar

Bei Schaleneinlagen können auf Grund unterschiedlicher Materialien und Herstellungstechniken elastische Schaleneinlagen und feste Schaleneinlagen unterschieden werden. Beide Varianten fassen den Fuß über eine schalenartige Form den Fuß seitlich insbesondere im Fersenbereich. Elastische Schaleneinlagen werden in Sandwichbauweise mit stabilisierenden Kunststoffverstärkungsschicht gefertigt. Feste Schaleneinlagen sind extrem stabil und werden aus selbsttragenden, formstabilen und anpassbaren Materialien gefertigt. 

Therapieziel: korrigierende oder korrektursichernde Stellungsverbesserung des Fußes 

Indikation 

kontrakter Knick-Plattfuß beim Erwachsenen 

Klumpfuß nach knöcherner Korrekturoperation 

Ausgeprägte Form des kindlichen Knick–Plattfuß 

Postoperativ nach Rück- und Mittelfußoperationen 

 

Ausführung 

Zusätzlich zu Bettungseinlagen mit stützenden, korrigierenden und bettenden Elementen verstärkende Kunststoffschicht- stabil und widerstandsfähig gegen Druck. Der Rückfuß wird schalenförmig umfasst zur besseren Rückfußführung.

 

Einlagen in Sonderanfertigung (bei schweren Fußfehlformen) 

Diese Einlagen hießen früher Sondereinlagen. Sie sind dann angezeigt, wenn das Therapieziel durch eine Versorgung mit anderen, weniger aufwendigen Einlagen nicht mehr erreicht werden kann. Gefertigt werden sie über individuell modellierte Positivmodelle – und nicht über sogenannte Rohlinge- ausschließlich bei schweren und/oder schmerzhaften Fußfehlformen. Sie werden meist in Schalenform gefertigt. Als Material kommen alle in diesem Beitrag beschriebenen Materialkombinationen zum Einsatz. Mit einer ausführlichen medizinischen Begründung werden sie per Kostenvoranschlag bei den Kostenträgern beantragt. 

Therapieziel: Normalisierung der Druckverteilung sowie Stellungskorrektur des Fußes 

Indikation

Außergewöhnlich ausgeprägte Krankheitsbilder und Fußdeformitäten in jedem Alter, etwa bei Knick-Plattfüßen, Klumpfüßen nach Abschluss des Wachstums, postoperative Versorgung oder sonstige schwere, meist kontrakte Fußfehlformen. 

Ausführung 

Handwerklich gefertigten Einlagen aus Grundmaterialien; 3D Formabdruck Positivmodelle; (1 Jahr aufbewahren) Ohne Verwendung eines Rohlings.

Sollten kontrakte Fußdeformitäten nicht mit Einlagen bis hin zur Sonderanfertigung und Zurichtungen am Konfektionsschuh versorgt werden können, so ist eine orthopädische Schuhversorgung indiziert.

 

Aktivierende (sensomotorische) Fußorthesen 

Für die gezielte Beeinflussung des motorischen Systems durch Einlagen oder Fußorthesen gibt es zwei Haupttypen: 

  • Sensomotorische, propriozeptive Fußorthesen (SMFO) 
  • Neurologische Einlagen. 

Diese unterscheiden sich hauptsächlich durch ihren Aufbau:

  • Sensomotorische Fußorthesen haben eine starke Profilierung auf der Fußseite und verwenden Materialien mit einer Härte von 30 bis 40 Shore. Die Höhe der Elemente variiert je nach Fußbereich, Alter des Patienten und Beschwerdebild zwischen 3 mm (Zehenbereich) und 20 mm (mediales Längsgewölbe bei Erwachsenen). 
  • Neurologische Einlagen nutzen Elemente mit Höhen von 1 bis 4 mm und einer Härte von 30 bis 60 Shore. 

Beide Arten zielen darauf ab, durch spezielle Reize auf bestimmte Fußbereiche das sensomotorische System zu beeinflussen, um die motorische Kontrolle zu verbessern. Dies kann zu einer Veränderung der Muskelaktivität führen und verschiedenste Beschwerden, vorrangig an den unteren Extremitäten, aber auch am Rumpf, behandeln (z.B. kindlicher Knick-Plattfuß) Sensomotorische Fußorthesen sind nicht im Hilfsmittelverzeichnis gelistet. Es bestehen zwar sehr gute klinische Erfahrungen gerade bei der kindlichen Fußdeformität, jedoch muss die wissenschaftlich im Evidenzbereich 1 und 2 noch nachgewiesen werden. 

Eine Versorgung bedarf einer sehr guten Untersuchung sowie nach Möglichkeit einer Bewegungsanalyse zur Beurteilung und Dokumentation der Wirkung.

Orthopädische Zurichtungen

Durch orthopädische Zurichtungen am Konfektionsschuh lassen sich mit relativ geringem Kostenaufwand gute therapeutische Erfolge erzielen. Dazu gehören bettende, entlastende, stützende, korrigierende und funktionsverändernde Maßnahmen, durch Zurichtungen an Absatz, Laufsohle, Brandsohle, Vorder- und Hinterkappe sowie am Schaft. Es besteht auch die Möglichkeit, den Konfektionsschuh dem Fuß des Patienten anzupassen, die Stellung des Fußes im Schuh patienten-individuell zu verändern sowie den Bewegungsablauf zu beeinflussen. Der Patient kann die Schuhe seiner Wahl tragen. Daher ist die Trageakzeptanz deutlich erhöht.

Die Beratung, Untersuchung sowie Abgabe des Hilfsmittels ist analog den Kriterien bei der Einlagenversorgung.

Zu den einzelnen Aufgaben der orthopädischen Schuhzurichtung gehören: 

  • Druckentlastung einzelner Sohlenpartien

  • Abroll- und Abwicklungshilfen ( Rollentechnik) 

  • Stabilisierungsmaßnahmen im Sohlenbereich Verbesserung im Lotaufbau

  • Stoßdämpfende Maßnahmen

  • Veränderung im Fersenraum des Schuhes und am Schaft
  • zur Druckentlastung, Verstärkung, Polsterung und Erweiterung

 

Zurichtungen am Absatz:

Der Pufferabsatz

Definition:

Die Wirkung des Pufferabsatzes besteht in der Stoßdämpfung beim Fersenauftritt. Hierzu wird der hintere Teil des Absatzes mit einem weichen, dauerelastischen Material neu aufgebaut.

Anmerkung: Der Pufferabsatz soll nicht zu weich aufgebaut sein, da eine Instabilität beim Fersenauftritt auftreten könnte.

Indikation:

Fersensporn-Syndrom, nach Frakturen des Calcaneus, bei Arthrosen im Bereich der unteren Extremität, insbesondere der Fußwurzel und des Sprunggelenkes, sowie bei Patienten mit Endo- und Exoprothesen bis hin zu degenerativen, chronischen Beschwerden der Wirbelsäule.

 

Der Abrollabsatz

Definition:

Durch Verkürzung des hinteren Hebelarmes erfolgt ein sanfter Fersenauftritt. Technisch wird der hintere Teil des Absatzes abgerundet und bei Bedarf mit einem Pufferabsatz kombiniert.

Indikation:

Arthrosen der Fußwurzel und des Sprunggelenkes.

Anmerkung: Die hintere Rolle mit Verkürzung des hinteren Fußhebels darf nicht zu stark ausfallen darf, da sonst die Standsicherheit vermindert wird.

 

Der Flügelabsatz (medial oder lateral)

Definition:

Beim Flügelabsatz wird der Absatz medial oder lateral bis hin zum Schuhgelenk verlängert, und nach medial oder lateral ausgestellt. Hierdurch kommt es zu einer Vergrößerung der Absatzauflagefläche, Verbesserung der Lotlinie und somit zu einer besseren Standsicherheit.

Indikation:

medial: Valgusfehlstellung des Calcaneus z.B, Knickplattfuß, Genua valga.

lateral: Varusfehlstellung des Rückfufles, z.B. Hohlfuß, Klumpfuß, nach Calcanaeusfraktur, Lähmungsfuß, chronische fibulo-talare Bandinstabilität des Sprunggelenkes

Anmerkung: Oftmals ist eine Kombination der Innen- bzw. Außenranderhöhung des Absatzes mit einer Angleichung der Sohle sinnvoll, ebenso wie bei stärkeren Fußdeformitäten eine zusätzliche seitliche Verstärkung der Hinterkappe notwendig wird.

 

Der Keilabsatz

Definition:

Der Keilabsatz dient zur Stabilisierung des Schuhgelenkes und wird bis zur Ballenlinie mit einem hart-elastischen Material vorgeführt.

Indikation:

Knick-Plattfuß, Innenschuhversorgung, z.B. bei Beinverkürzungen, bei denen ein verstärkter Druck auf das Schuhgelenk wirkt.

 

Der Schleppenabsatz

Definition:

Der Absatz wird nach hinten verlängert. Somit wird auch der hintere Fußhebel verlängert Die Standfläche des Absatzes wird vergrößert, wodurch sich die Standsicherheit erhöht und der Fersenauftritt beschleunigt wird. Er wirkt der Dorsalextension entgegen.

Indikation:

Hackenfuß, Schwäche der Wadenmuskulatur.

 

Erhöhung des Absatzes

Definition:

Es erfolgt ein Aufbau des Absatzes. Ab 1cm Absatzerhöhung ist eine Angleichung der Sohle mittels Sohlenrolle notwendig, da ansonsten die Verringerung des Spitzenhubes zu einem unharmonischen Gangbild und einer schlechten Abrollung des Fußes und zur Gefahr des Stolperns führen würde. Bei Beinlängenausgleich > 1 cm muss die Absatzhöhe der Gegenseite reduziert werden und/oder ein Fersenkeil (0,5-1 cm je nach Innenraumvolumen) in den Schuh eingelegt werden.


Indikation: 

Beinverkürzungen bis max. 3cm, Achillodynien, in der Rehabilitationsphase nach Achillessehnenruptur, Spitzfuß.

 

Zurichtung an der Laufsohle:

Allgemeines

Abrollhilfen dienen zur Angleichung der Schrittlänge. Dabei steht der Rollenscheitel -meist die Verbindung von MFK I und V - im Normalfall senkrecht zur Schrittabwicklung. In jedem Fall ist der Absatz und auch die Gegenseite dem zugerichteten Schuh auszugleichen, da Indikation: Therapiebedürftige statische oder dynamische Störungen des Fußes, Beseitigung von Druckspitzen, Korrektur der Abrollrichtung.

 

Mittelfußrolle

Definition:

Bei der Mittelfußrolle ist der Rollenscheitel deutlich hinter der vorderen Fußquerachse zum Schuhgelenk hin versetzt. Dabei muss ein Niveauausgleich des Absatzes durchgeführt werden. Durch eine Mittelfußrolle wird die Fußabrollung schon durch Anheben des Absatzes eingeleitet und ist somit erheblich erleichtert.

cave: Verringerung der Standsicherheit aufgrund der reduzierten Standfläche

Indikation:

Beschwerden des Sprunggelenkes und der Fußwurzel (meist degenerativ), Stressreaktion des Mittelfußes, Diabetischer und Rheumatischer Fuß.

Anmerkung: Eine Kombination der Mittelfußrolle mit einer Sohlenverstärkung, bzw. Sohlenversteifung ist oft sinnvoll.

 

Ballenrolle

Definition:

Bei der Ballenrolle liegt der Rollenscheitel in Höhe der Ballenlinie (Verbindung MFK I zu MFK V). Funktionell dient sie der Erleichterung der Fußabrollung und Druckreduktion auf der Mittelfußköpfe und der Zehengelenke. Oft wird die Ballenrolle auch mit zurückgelegtem Scheitel gearbeitet.

Indikation:

Hallux rigidus, Hallux valgus, Arthrose der Zehengelenke, beim Spreizfuß, der Metatarsalgie, der Morton´schen Neuralgie und des M. Köhler II.

Anmerkung: Sinnvoll ist die Kombination mit einer Vorfußweichbettung und einer Einlage mit einer guten retrokapitalen Abstützung.

 

Zehenrolle ("Sohlenabsatz")

Der Rollenscheitel ist weit distal der Fußquerachse im Bereich der Zehengrundgelenke. Es kommt hiermit zu einer Verlängerung des vorderen Fußhebels und somit zur Erhöhung der Standsicherheit mit einem rückhebelnden Effekt auf Fuß, Knie und Hüfte.

Indikation:

muskuläre Schwäche mit verminderter Stabilisierung des Kniegelenkes, z.B. bei einer Quadrizepsparese, Störungen im femoro-patellar-Gelenk

 

Die Schmetterlingsrolle

Definition: 

Es erfolgt eine Entlastung der Mittelfußköpfe II und III/IV. Hierzu wird nach Entfernen der Laufsohle eine schmetterlingsförmige Sohle auf die Brandsohle aufgebracht, wobei die MFK II und III entlastet werden.

Die Schmetterlingsrolle ist verdeckt zu arbeiten d.h. es wird eine Laufsohle über der Schmetterlingssohle aufgebracht.

Indikation:

schmerzhaften Metatarsalgien bei nicht flexiblen metatarsalgieformen Schmerzsyndrom, insbesondere der MFK II und III/IV, rigider Spreizfuß

 

Außenranderhöhung

Definition:

Bei der Außenranderhöhung wird der Schuhaußenrand keilförmig um meist 3 - 6 mm erhöht. Die Sohle soll plan auf den Boden zum Aufliegen kommen. Eine Niveauangleichung des Absatzes kann notwendig werden. Durch die Außenranderhöhung kommt es zu einer Veränderung des Ballendruckes, zur Verminderung der supinatorischen Tendenz und zur Verbesserung der Beinstatik beim O-Bein. Indikation: nach Außenbandverletzung des Sprunggelenkes, bei fibulo-talaren Instabilitäten, Genu varum.

Anmerkung. bei einer Außenranderhöhung von mehr als 5mm die soll Hinterkappe seitlich verstärkt werden.

 

Innenranderhöhung

Definition:

Bei der Innenranderhöhung erfolgt analog zur Außenranderhöhung eine keilförmige Erhöhung des Schuhinnenrandes mit Niveauangleichung des Absatzes.

Indikation:

Genu valgum, Knick-Plattfuß

cave: erhöhte Gefahr eines Supinationstraumas

 

Sohlenversteifung

Definition:

Bei der Sohlenversteifung wird mittels gießharzverstärkten Carbonfaser, bzw. Glasfasergeweben oder in manchen Fällen durch eine V2A-Stahlfeder die Brandsohle ganzsohlig verstärkt. Die Sohlenversteifung muss immer mit einer Sohlenrolle, meist einer Mittelfußrolle kombiniert werden. Durch die Sohlenversteifung wird das Schuhgelenk stabilisiert, sowie eine Reduktion von Scherkräften auf den Fuß erreicht.

Indikation:

Amputationen des Vorfußes, diabetisch-neuropathischer Fuß, rheumatischer Fuß.

 

Die Weichbettung

Definition:

Die Weichbettung wird ebenfalls meist in Kombination mit einer Abrollhilfe an der Sohle (oft mit einer Schmetterlingsrolle) und evtl. mit einer Einlagenversorgung kombiniert. Nachdem die Sohle entfernt ist, wird eine weichelastische Polsterung unterhalb der Brandsohle angebracht wird, so dass es zu einer weichen Bettung der Mittelfußköpfchen kommen kann.

Indikation:

metatarsalgieformer Symptomenkomplex

Anmerkung: Die Kombination mit einer Einlagenversorgung mit guter retrokapitaler Abstützung und Vorfußweichbettung ist empfehlenswert.

 

Zurichtungen an der Hinterkappe

Definition:

Verstärkung, Aussparung und oder Polsterung der Hinterkappe

Indikation:

seitliche Verstärkung der Hinterkappe beim Knickplattfuß medial sowie beim Klumpfuß lateral. Bei der Bursitis calcanei, der Haglundexostose und bei Achillodynien ist es oftmals notwendig, die Hinterkappe dorsal mittels Aussparung und Polsterung umzuarbeiten.

 

Zurichtungen am Schaft

Definition:

Auch am Schuhschaft sind Zurichtungen sei es in Form von Ausballen (Vergrößerung) bestimmter Areale oder Polsterung und Aussparungen möglich.

Indikation:

Fußverkürzungen, bei Vorfuß- und Zehendeformitäten sowie bei Exostosen im Bereich des Fußrückens oder im Bereich der Sehnenansätze (M. tibialis anterior am os naviculare, M. peronaeus an der Basis des Mittelfußknochens V), können durch Schaftveränderungen gute therapeutische Erfolge erzielt werden.

Bei Fußverkürzungen (bis 2cm) wird durch Einbringen von Polstern der Schuhinnenraum verkleinert und somit dem verkürzten Fuß angepasst.

Bei Exostosen an den Sehnenansatzstellen sowie am Fußrücken wird das Oberleder geweitet und ggf. ein ringförmiges Entlastungspolster in den Schaft eingearbeitet.

Bei Vorfuß- und Zehendeformitäten kann der Schuhinnenraum durch Aufdehnen im Vorfußbereich so erweitert werden, so dass selbst deformierte Zehen genügend Platz finden. Weiterhin kann beim dorsalen Fußrückenhöcker eine Schaftveränderungen am Oberleder mit Polsterlasche; auch ist die Vergrößerung des Einstieges in den Schuh sowie das Anpassen des Konfektionsschuhes auf Innenschuhversorgungen.

 

Zurichtungen an der Brandsohle

Definition:

An der Brandsohle können eine Längsgewölbestütze, eine Quergewölbestütze oder ein Fersenbettung angebracht werden.

Indikation:

Knick-Plattfuß, metatarsalgieformes Schmerzsyndrom

 

Schlussbemerkung

Gerade in Kombination mit Einlagen und Zurichtung an einem gute passenden Komfortschuh, lassen sich orthopädische Probleme des Fußes sehr gut therapieren.

L300 Go

Das L300 Go System für Anwender mit Fußheberschwäche (z.B. nach einem Schlaganfall) und / oder Knieinstabilität basiert auf dem Prinzip der funktionellen Elektrostimulation (FES)

L300 Go
Das L300 Go ist ein Mehrkanalsystem für Erwachsene und Kinder. Für eine ausbalancierte Fuß hebung steuert eine einzige Elektrode zwei
Stimulationskanäle an – damit kann die Fußhebung mit Supination, Pronation und Dorsalflexion sehr fein eingestellt werden. Im Fall einer Knieinstabilität oder bei geschwächter Oberschenkelmuskulatur steht ein zusätzlicher Oberflächenstimulator mit einer entsprechenden Oberschenkelmanschette  zur Verfügung. Diese kann entweder mit dem L300 Go verbunden oder als eine alleinstehende Lösung eingesetzt werden.

Vorteile auf einen Blick

  •  Zuverlässige Fußhebung durch Lernalgorithmus, der
    sich den Veränderungen der Gangdynamik anpasst und
    in 0,01 Sekunden die Stimulation bereitstellt, Fußsensor
    bei Bedarf erhältlich
     
  •  Verlässliche Stimulation zum richtigen Zeitpunkt durch
    3D-Bewegungserkennung in allen 3 Ebenen (3-Achsen-
    Gyroskop und Beschleunigungssensoren)
     
  • Stimulation mit nur einer Elektrode für einen physiolo-
    gischen und sicheren Gang (präzise Steuerung der Dorsalflexion und Inversion / Eversion)
     
  • Einfache Bedienung mittels App für mobile Endgeräte
    zur Steuerung und Aktivitätsmessung, Fernbedienung
    bei Bedarf erhältlich
     
  • Möglichkeit des einhändigen An- und Ablegens
     
  •  Schnelle und intuitive Anpassung durch das Fachpersonal
    (Bluetooth-Programmierung und Schnellanpassungsmodus)
     
  • Datenanalyse für Auswertungszwecke